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Familie
Brentano

Betritt man den Altstadtfriedhof durch den Haupteingang am Güterberg und wendet sich sofort nach rechts, dann steht man vor der Grabstätte der Brentanos, einer Gruft. Hier ist der romantische Dichter Clemens Brentano beigesetzt.

Geboren wurde er am 9.September 1778 in Ehrenbreitstein als Sohn eines italienischen Kaufmannes. Er beendete keinen seiner drei Studiengänge, sondern widmete sich schließlich ganz der Dichtkunst. Zusammen mit seinem Schwager Achim von Arnim, der mit seiner Schwester Bettina verheiratet war, gab er den Gedichtband "Des Knaben Wunderhorn" heraus.

Einige Jahre verbrachte er bei der stigmatisierten Nonne Katharina Emmerich in Dülmen, deren Visionen er aufschrieb, bevor er sich in München niederließ. 1842 erkrankte er schwer und wurde von seinem Bruder Christian nach Aschaffenburg geholt. Hier verstarb er nach drei Wochen am 28.Juli 1842.

Neben ihm sind hier auch sein Bruder Christian und dessen Gattin Emilie beigesetzt, sowie drei ihrer Kinder, die noch im Säuglingsalter starben.

Lujo und Franz Brentano sind die Söhne Christian und Emilie Brentanos.

Franz war ursprünglich Priester, trat aber aus Protest gegen das Unfehlbarkeitsdogma des Papstes aus der katholischen Kirche aus. In Wien hatte er einen Lehrstuhl für Philosophie inne. Den musste er aufgeben, als er heiraten wollte. Eine Priesterweihe war dort trotz Austritt aus der Kirche ein Ehehindernis. Er ging nach Leipzig, wurde sächsischer Staatsbürger und heiratete dort. Seine erste Frau Ida starb 1894 mit 42 Jahren. In zweiter Ehe war er ab 1897 mit der fast 30 Jahe jüngeren Emilie Rueprecht verheiratet. Sie ist ebenfalls hier beigesetzt. Franz starb 1917 in Zürich.
Sein Sohn war Johannes Christian (Giovanni, Gio), dessen Urne ebenfalls hier beigesetzt wurde.

Lujo (Ludwig Joseph), jüngstes Kind von Christian Brentano, studierte Jura, promovierte in Nationalökonomie und habilitierte sich dann in Berlin zum Privatdozenten. Theodor Heuss war später einer seiner Schüler. Lujo war verheiratet mit Valeska, die ebenfalls hier beigesetzt wurde.

Ludovica des Bordes ist die Schwester von Clemens und Christian. Sie wohnte in Wasserlos.

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