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Hermann und Hugo
Dingler

und Emil Erlenmeyer

Ein Grabmal aus Juramarmor für drei Männer einer Familie, von denen nur einer hier beigesetzt ist.

Hermann Dingler

geboren 1846 in Zweibrücken, entdeckte schon während der Schulzeit seine Neigung zur Botanik. Doch zunächst studierte er auf Wunsch seines Vaters Medizin und wandte sich erst nach dem Tode seines Vaters seinem Lieblingsfach Botanik zu, in dem er dann aber bald, vor allem als Rosenforscher ("Die Bewegung der pflanzlichen Flugorgane"), eine anerkannte Kapazität wurde.
1873 reiste er mit seinem Bruder nach Konstantinopel und von dort nach Palästina, Unterägypten, Hebron und zum Toten Meer. Nach seiner Habilitation wurde er 1878 Kustos des Botanischen Gartens in München.
Nach Aschaffenburg kam er erstmals 1884 und ab 1889 wurde es zu seiner Wahlheimat, als er hier Professor für Naturwissenschaften an der Forsthochschule wurde. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges unternahm er weitere Forschungsreisen. Danach widmete sich Hermann Dingler dem Naturwissenschaftlichen Verein und dem Naturwissenschaftlichen Museum und veröffentlichte zahlreiche wissenschaftliche Beiträge.
Er starb am 30. Dezember 1935 in Aschaffenburg, ist aber in Hanau beigesetzt

Emil Erlenmeyer

Dr. Emil Erlenmeyer war der Schwiegervater von Hermann Dingler. Sein Name ist vom Chemieunterricht her bekannt: Er erfand den Erlenmeyerkolben.
Emil Erlenmeyer wurde 1825 in Wiesbaden geboren, war später Professor der Chemie in Heidelberg und München. Seiner Tochter zuliebe zog er nach Aschaffenburg, wo er auch starb.
Als überzeugter Naturwissenschaftler ließ er sich einäschern. Seine Urne wurde in Heidelberg beigesetzt.

Hugo Dingler

der Sohn von Hermann Dingler, wurde 1881 in München geboren. Max Planck bezeichnete ihn als einen der bedeutendsten Philosophen Deutschlands.
Nach dem Besuch des Humanistischen Gymnasiums in Aschaffenburg, dem Studium der Philosophie, Mathematik und Physik in Erlangen, Göttingen und München promovierte Hugo Dingler 1906 in seiner Geburtsstadt München. Bis 1912 arbeitete er hier als Assistent an der Technischen Hochschule, wurde anschließend Privatdozent an der Universität und 1920 Professor. 1932 wechselte er an die Technische Hochschule Darmstadt, wo er bis 1934 blieb. Dann musste er diesen Posten aufgeben wegen seiner Verbindung zu und Unterstützung von Juden. Hugo Dingler befasste sich vor allem mit Erkenntnisfragen und gilt als der Schöpfer der „Methodischen Philosophie“.
Er starb am 29. Juni 1954 in München und ist als einziger der drei Herren hier tatsächlich beigesetzt.


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